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Die Ursachen von Hashimoto Thyreoiditis

Für die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung im Allgemeinen und der Hashimoto-Thyreoiditis im Speziellen gibt es verschiedene Ansätze. Frauen haben deutlich häufiger Hashimoto-Thyreoiditis als Männer. Das Verhältnis wird angeben mit etwa 10:1 oder, je nach Studienlage, bis zu 7:1. Dies weist darauf hin, dass bestimmte Unterschiede, die zwischen Mann und Frau herrschen, auch den Unterschied dabei machen, ob man eine Autoimmunerkrankung entwickelt oder nicht.

Überblick: Ursachen von Hashimoto-Thyreoiditis

Für das hashimoto-Thyreoiditis Syndrom gibt es diverse Ursachen, die wir nachfolgend stichpunktartig zusammengefasst haben.

  • starke, hormonelle Schwankungen,
  • toxische Metaboliten durch Abbauprodukte des Östrogens,
  • hormonellen Verhütung,
  • Darmpermeabilitätsstörungen,
  • Belastung in unserer Umwelt mit verschiedenen Schadstoffen

Hormonelle Schwankungen als Ursache für Hashimoto Thyreoiditis

Die Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis scheinen also zum Teil etwas mit dem weiblichen Geschlecht zu tun zu haben. Schauen wir uns also mal an, welche Unterschiede es da zwischen Mann und Frau gibt: Frauen machen deutlich häufiger starke hormonelle Veränderungen in ihrem Leben durch als Männer. Während in der Pubertät beide Geschlechter eine deutliche hormonelle Veränderung durchmachen, kommt bei Frauen aber zu einem späteren Zeitpunkt die Schwangerschaft und die Stillzeit dazu – zumindest in den meisten Fällen, und später die Wechseljahre. Bei Männern entfallen diese hormonellen Phasen komplett. Außerdem durchlaufen Frauen in jedem Monat starke Veränderungen der hormonellen Spiegel im Rahmen ihres Monatszyklus. Es liegt also nahe, dass eine der Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis in starken, hormonellen Schwankungen bedingt liegt.

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Toxische Metabolitenn als Ursache für Hashimoto Thyreoiditis​

Eine weitere Theorie zu den Hormonen ist, dass die Abbauprodukte des Östrogens zum Teil toxische Eigenschaften im Körper entwickeln können und damit zu sogenannten toxischen Metaboliten werden, welche dann wiederum, vor allen Dingen, wenn sie aufgrund genetisch bedingten Entgiftungsstörungen nicht ausreichend schnell abgebaut werden, eine Ursache für die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung darstellen können. Testosteron wird über andere Wege abgebaut bzw. liegt schon weiter in der Kette und bildet dadurch weniger Metaboliten aus als Östrogen und Progesteron. Dementsprechend scheint auch dies eine der Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis zu sein.

Hormonelle Verhütung als Ursache für Hashimoto Thyreoiditis​

Ein weiterer großer Aspekt liegt in der hormonellen Verhütung. Die Pille ist dafür bekannt, den Darm undicht zu machen, da bei ihrer oralen Einnahme der Wirkstoff direkt an das Darmepithel, also die Darmschleimhaut, herankommt. Die Undichtigkeiten im Darm führen dazu, dass Fremdproteine in den Körper aufgenommen werden, welche normalerweise dort nichts zu suchen haben. Treffen diese hier auf ein überaktives Immunsystem, welches genetisch bedingt sein kann, kann dies zu einer starken Reaktion führen und die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung begünstigen. Des Weiteren wird die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel in der Leber abgebaut und die sehr langkettigen und sehr stabilen Verbindungen, die in der Pille enthalten sind, brauchen deutlich länger für ihren Abbau, als die natürlichen Hormone, die die Frau normalerweise selbst produzieren würde. Dadurch werden Entgiftungssysteme langfristig belegt und stehen für andere Substanzen, die in unserem Körper immer vorhanden sind und die von diesen normalerweise abgebaut werden sollten, nicht mehr zur Verfügung. Zusätzlich fallen durch den Abbau von künstlichen Hormonen vermehrt toxische Metaboliten an. Auch diese spielen eine große Rolle bei der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen.

Darmpermeabilitätsstörungen als Ursache für Hashimoto Thyreoiditis​

Wie bereits angesprochen, ist der Darm und damit möglicherweise einhergehende Darmpermeabilitätsstörungen (auch bekannt als Leaky-Gut-Syndrom) ein großer Aspekt, der zu Autoimmunerkrankungen führen kann. Hierbei ist das Darmepithel, also die Darmschleimhaut, nicht vollständig geschlossen und Fremdproteine können in den Körper aufgenommen werden. Nicht ganz klar ist, was hier das „Huhn und was das Ei“ ist, also ob Darmpermeabilitätsstörungen bei Autoimmunerkrankungen vermehrt auftreten oder ob die Autoimmunerkrankung zu der Entwicklung einer Darmpermeabilitätsstörung führt. Wahrscheinlich kommt aber der Darm zuerst. So ist es zum Beispiel so, dass einer Autoimmunerkrankung oft häufige Magen-Darm-Beschwerden schon über einen Zeitraum von 10 Jahre vorausgehen. Es scheint also so zu sein, dass Störungen in der Integrität des Darms ebenfalls eine wichtige Ursache zur Entwicklung von Autoimmunerkrankungen sind. Einige Studien geben eine zusätzliche Prävalenz von Autoimmunerkrankungen und Darmpermeabilitätsstörungen von bis zu 100 % an. Eine große Rolle spielt hier die Flora des Darms. Hierfür ist unter andrem ebenfalls ursächlich wichtig, wie der Mensch auf die Welt gekommen ist. So haben Kinder, die per Kaiserschnitt entbunden wurden, nachgewiesen eine ganz andere Darmflora, als Kinder, die durch eine normale Geburt zur Welt gekommen sind. Zusätzlich kann die Darmflora dadurch beeinträchtigt werden, dass oftmals nicht gestillt wird. Da in der heutigen Zeit zunehmend Kaiserschnitte durchgeführt werden, sowohl aus wirtschaftlichen Gründen, als auch durch Personalmangel und versicherungstechnische Umstände bedingt, gibt es immer mehr Menschen, die von vornherein mit einer fehlerhaften Darmflora unterwegs sind. Dies ist wahrscheinlich ebenfalls eine zusätzliche Ursache dafür, dass Hashimoto-Thyreoiditis so stark zunehmend ist. Zwar hat die Rate der gestillten Kinder wieder stark zugenommen, aber wir wissen aus Studien zu Kindern von Müttern mit HIV, dass die Zufütterung von Nahrungsmitteln, Wasser oder auch einfach nur Tee vor der 12. Woche bei Kindern grundsätzlich zu einer erhöhten Darmpermeabilität führt. Da aufgrund des hohen Anspruchs an Mütter (sehr zügig im Berufsleben oder auch sonst wieder zur Verfügung zu stehen, nicht helikopterartig um ihr Kind zu kreisen etc.) ihre Belastung neben dem Baby stark angestiegen ist, führt dieses oftmals dazu, dass die allerallermeisten Kinder zumindest in geringem Umfang mit der überall verfügbaren Pulvermilch zugefüttert werden. Dies führt allerdings immer zu einer erhöhten Darmpermeabilität und kann so das Risiko, im weiteren Leben an einer Autoimmunerkrankung zu erkranken, erhöhen. Das heißt, auch hier kann eine der Ursachen für die Hashimoto-Thyreoiditis zu finden sein.

Umweltbelastungen als Ursache für Hashimoto Thyreoiditis​

Weitere wichtige Gründe sind die Belastung in unserer Umwelt mit verschiedenen Schadstoffen. Hier sind die Schwermetalle zu nennen, die in großer Menge in Kosmetika und in Nahrungsmitteln zu finden sind, aber vor allen Dingen auch hormonähnliche Stoffe, wie das Bisphosphonat, andere Phenole, Phthalate (sogenannte Weichmacher), die sich in fast allen Stoffen in unserer Umwelt befinden und die vor allen Dingen im Bereich von geruchsintensiven Stoffen intensiv genutzt werden. Die Zunahme dieser Stoffe in allem, was uns umgibt, ist ziemlich sicher eine weitere Ursache dafür, dass Hashimoto-Thyreoiditis so stark zunehmend ist.

Autorin
Dr. Simone Koch

Simone Koch ist Expertin für Autoimmunerkrankungen. Sie beschäftigt sich mit Hashimoto, Darmerkrankungen und vielen unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen. Zusätzlich entwickelt sie neue Behandlungsansätze für Menschen mit Autoimmunerkrankungen.

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