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Diagnostik der Nebennieren – das sind deine Möglichkeiten

Letzte Aktualisierung: 15.04.2024

Leider werden Fehlfunktionen der Nebennieren immer noch viel zu wenig Beachtung geschenkt. Schulmedizinisch gesehen, gibt es nur zwei mögliche Szenarien: Entweder die Organe funktionieren oder sie funktionieren gar nicht. Ist letzteres der Fall, dann entspricht dieses einer Nebenniereninsuffizienz; wird diese autoimmun ausgelöst, spricht man von Morbus Addison. Doch das auch die Nebennieren einfach in ihrer Funktion und / oder in ihrer Rhythmik beeinträchtigt sein können, das haben die wenigsten Schulmediziner auf dem Schirm.

Wer vermutet, etwas mit den Nebennieren zu haben und zum Arzt geht, bei dem wird in der Regel – wenn überhaupt – nur getestet, ob ein Morbus Addison, also die Autoimmunerkrankung, die sich gegen die Nebenniere richtet, vorliegt oder nicht. In den meisten Fällen lautet die Antwort, Gott sei Dank: Nein. Und dann wird man vom Arzt als gesund entlassen, zumindest, was die Nebenniere angeht.

Funktionelle Störungen der Nebenniere gelten in der Schulmedizin nicht als valide – obwohl es inzwischen eine ganze Reihe an Studien gibt, die zeigen, dass die Funktion der Nebenniere stark von ganz vielen anderen Systemen abhängt und zu erheblichem Krankheitsempfinden führen kann, wenn es da Probleme gibt, ohne dass ein Morbus Addison, und somit eine echte Nebenniereninsuffizienz, vorliegt. Eine dauerhafte, zu hohe Stressbelastung ist in der Regel der Auslöser für funktionelle Störungen der Nebenniere.

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Nebennierenschwäche oder Nebennierenfehlfunktion?

Neben der Tatsache, dass in der Schulmedizin ja nur die Varianten „Ganz“ oder „Gar nicht“ existieren, kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu, der im Allgemeinen dazu führt, dass die Problematiken rund um die Nebennieren falsch verstanden und vor allem häufig falsch behandelt werden.

Im Englischen nennt man diese Problematik nämlich „Adrenal Fatigue Syndrome“. Und das beschreibt einen Komplex verschiedener Stadien von Nebennierenfehlfunktionen, bei dem die Stadien 1, 2 und 3a mit zu viel (beziehungsweise mit zu viel Cortisol zu verschiedenen Tageszeiten) und erst ab dem Stadium 3b mit zu wenig bzw. gar keinem Cortisol einhergehen. Bereits die frühen Stadien (1 bis 3a) können dabei trotz einem Zuviel an Cortisol mit extremer Fatigue, also mit extremer Müdigkeit einhergehen. 

Das heißt, dieses Adrenal Fatigue Syndrome mit der Fatigue, das beschreibt den Zustand, in dem die meisten Menschen sich befinden, wenn sie unter diesen Störungen leiden. Das bedeutet aber eben nicht automatisch, dass die Nebenniere erschöpft und zu wenig Cortisol vorhanden ist, so dass das Symptom der extremen Müdigkeit auftritt.

"Ich fühlte mich ausgelaugt und unendlich erschöpft. Wenn ich morgens in den Spiegel blickte, sah mich eine Fremde an: Dunkle Augenringe, trockenes, struppiges Haar und fahle, blasse Haut. Was war nur aus mir geworden?"

Hinzu kommt leider, dass der Begriff „Adrenal Fatigue Syndrome“ (fast) immer ins Deutsche übersetzt wird als „Nebennierenerschöpfungssyndrom“ oder „Nebennierenerschöpfung“. Woraus die meisten dann zusätzlich schließen, dass wenn sie etwas mit den Nebennieren haben, sie über eine nicht ausreichende Menge an Cortisol verfügen würden. Leider ist diese Annahme in einer Vielzahl an Fällen aber falsch

Weil es die Betroffenen aber nicht besser wissen und diese ja mit dieser Thematik in der Schulmedizin auch fast immer allein gelassen werden, versuchen sie, sich selbst zu helfen – und greifen dann in der Konsequenz zu Präparaten, die getrocknete Nebenniere enthalten, in der Idee, diese Hormone zu substituieren. Einigen gelingt es durch „Bequatschen“ ihres Arztes sogar, dass sie Hydrokortison verschrieben bekommen oder sie beschaffen sich dieses Medikament auf illegalen Wegen. Immer mit der Idee, dass sie Cortisol zuführen müssten, weil sie zu wenig davon hätten.  

In den allermeisten Fällen produziert man aber bereits zu viel Cortisol. Das heißt, wenn nun noch etwas zusätzlich eingenommen wird, dann wird die Situation deutlich verschärft. Es kommt zu keinerlei Verbesserungen, im Gegenteil, es kommt zu einer deutlichen Verschlechterung des Befindens. Wer irgendetwas machen möchte, an dem Hormone beteiligt sind – und dazu zählt auch die unterstützende Einnahme eines Organpräparats – der sollte wirklich gesichert wissen, dass zu wenig Cortisol vorhanden ist und das nicht irgendwie blind ausprobieren!

Es gibt eine ganze Menge an Phytotherapeutika, die unterstützen die Nebenniere generell in ihrer Funktion. Daher können diese immer sinnvoll sein, sogar bei Gesunden: B-Vitamine zum Beispiel oder Ashwagandha. Mit diesen Stoffen kann man nichts falsch machen, daher haben wir eine ausführlichere Aufschlüsselung in unser „Wissenspaket Nebenniere“ integriert. Die anderen Optionen, also Organ- oder Hormonpräparate, sollten, wie gesagt, nur eingenommen werden, wenn das wirklich verifiziert ist.

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Welche diagnostischen Maßnahmen sind sinnvoll?

Anders als viele andere Sachen, ist die Bestimmung von Cortisol etwas, was nicht mittels einer Blutuntersuchung erfolgen sollte. Viel besser eignen sich Bestimmungen aus dem Urin oder dem Speichel.

Brauche ich für die Diagnostik einen Arzt?

Nein, einen Arzt, der die einzelnen Untersuchungen in Auftrag gibt, benötigt man nicht zwingend. Natürlich ist es viel ratsamer einen Therapeuten zu haben, der einen auf diesem Weg unterstützt, doch aus der Rückmeldung vieler Menschen wissen wir, dass es diese leider nicht überall gibt. Erschwerend kommt für viele Betroffene ja noch hinzu, dass viele Schulmediziner eine mögliche Nebennierenfehlfunktion ja erst gar nicht als möglich erachten – umso mehr Menschen fühlen sich daher bei diesem Thema allein gelassen. 

Es gibt eine große Reihe an Laboren, die auch für Selbstzahler die entsprechenden Tests anbieten. Interessenten können diese dann einfach online bestellten, Zuhause durchführen, die Probe zurück an das Labor senden und erhalten dann kurze Zeit später das Ergebnis. Das alles funktioniert schnell und unkompliziert. 

Wir möchten jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, dass es bei der Interpretation der Cortisol-Werte auch sehr schnell zu falschen Rückschlüssen kommen kann. Diesen Aspekt haben wir bereits angesprochen und darauf gehen wir im Folgenden auch noch einmal näher ein. Da wir aber um die Gefahr, die mit einer falschen Interpretation einher geht, wissen, raten wir dazu, sich lieber in die Hände eines kundigen Therapeuten zu begeben. 

Ältere Frau, die einen Spucktest durchführt

Bestimmung aus dem Urin:

Die Bestimmung aus dem 24-Stunden-Urin kann einen ersten Überblick geben, ob generell zu viel, zu wenig oder die richtige Menge Cortisol von den Nebennieren produziert wird. Dieser Test ist mit etwa 15 Euro sehr günstig und stellt endokrinologisch den Goldstandard in der Diagnostik dar, um die grundsätzlich produzierte Menge an Cortisol einzuschätzen. 

Wie der Name sicherlich vermuten lässt, wird dabei über einen Zeitraum von 24 Stunden der Urin vollständig gesammelt. Davon wiederum wird dann eine kleine Probe entnommen und unter Angabe der Gesamturinmenge an das Labor geschickt. Dieser Test bietet sich für eine erste, eher allgemeine Einschätzung an, ob eine Fehlfunktion vorliegen könnte.

Wer nur über ein kleines Budget verfügt, und einen Mangel an Cortisol vermutet, der sollte auf jeden Fall mindestens diese Diagnostik veranlassen, bevor er Präparate einnimmt, die aus Nebennierenextrakt bestehen.

mehrere leere Teströhrchen

Bestimmung aus dem Speichel:

Sehr viel aussagekräftiger, aber leider auch deutlich kostenintensiver, ist die Cortisol-Bestimmung aus dem Speichel.

Hier wird grundsätzlich zwischen einem Tages– und einem Nachtprofil unterschieden: Das Tagesprofil sollte auf jeden Fall durchgeführt werden, das Nachtprofil stellt fast immer eine sehr sinnvolle Ergänzung dar.

Cortisol-Tagesprofil + DHEA:

Sinnvoll ist jeweils eine Testung, die möglichst viele Testzeitpunkte umfasst: Am Tag sieben bis acht, in der Nacht mindestens eine Messung, besser wären aber drei zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Da die Ausschüttung von Cortisol ein sehr schneller Prozess ist und von unterschiedlichen Faktoren abhängt, liefern Tests, die eben eine größere Anzahl an Zeitpunkten umfassen, viel genauere Ergebnisse als z.B. Bestimmungen, die nur morgens, mittags und abends jeweils eine Probe erfordern. Je weniger Testzeitpunkte eine solche Untersuchung umfasst, desto schneller werden mögliche Probleme oder Störungen in der Rhythmik leider übersehen. So kann es z.B. passieren, dass wenn man nur morgens, mittags, abends jeweils eine Probe entnimmt, dass dann zwischenzeitlich auftretende, deutliche Ausreißer nach oben nicht festgestellt werden. Was in der Folge dann zu einem falsch-unauffälligen Ergebnis führt, obwohl Störungen vorliegen.

Besonders bei dem Tagesprofil sollten auch ein oder zwei Messungen von DHEA erfolgen, die dann in Relation zu den ermittelten Cortisol-Werten gesetzt werden müssen – was übrigens ein weiterer Grund ist, warum wir bei dieser Diagnostik lieber zu einem begleitenden Therapeuten raten.

Ein Cortisol-Tagesprofil kann z.B. über das Labor "medivere diagnostics" angefordert werden. Mit dem Rabattcode AP32696 erhältst du 5 % Nachlass. 

Cortisol-Bestimmungen und ggf. Melatonin in der Nacht:

Für die Nacht empfiehlt sich eine Bestimmung, die drei Testzeitpunkte umfasst: 20 Uhr, 0 Uhr und 2 Uhr. Wer auf das Budget aufpassen muss, sollte zumindest die Messung um 2 Uhr nachts veranlassen.

Wer ein noch differenzierteres (aber leider auch kostenintensiveres) Ergebnis wünscht, sollte zu den genannten Testzeitpunkten zusätzlich auch jeweils den Melatonin-Spiegel bestimmen lassen. Melatonin gilt als DAS Schlafhormon. 

Warum sollten Tages- und Nachtprofil erstellt werden?

Die Ergänzung des Tagesprofils durch die Bestimmung der Werte in der Nacht sind deshalb so sinnvoll, da es sehr viele Betroffene gibt, die am Tag tatsächlich zu wenig Cortisol produzieren, so dass das Laborergebnis dann tatsächlich eine Unterfunktion der Nebennieren nahelegt. Testet man dann aber die Werte in der Nacht noch einmal, lässt sich bei vielen feststellen, dass sie dann viel zu viel Cortisol produzieren. Das heißt, insgesamt ist die Nebenniere sehr wohl in der Lage, ihre Arbeit vernünftig zu machen. Sie macht sie nur zur völlig falschen Zeit. 

Durch die nächtlichen, hohen Cortisolspiegel kommt es zusätzlich zu keinerlei Erholung: Entweder man ist ständig nachts wach, oder man schläft einfach sehr, sehr flach. Es kommt nicht zu einer guten Regeneration und Reparation, und der Zustand kann sich immer weiter verschlechtern. Tagsüber leidet man durch die zu niedrigen Kortisol-Spiegel und der fehlenden Erholung unter zum Teil extremer Müdigkeit. 

Das stellt sehr schnelle eine sehr belastende Situation dar und viele Betroffene erhoffen sich dann eine schnelle Hilfe – und greifen dann häufig zu Organ- oder Hormonpräparaten, denn tagsüber sind die Spiegel ja nachweislich zu niedrig. Gibt man in dieser Situation tagsüber aber Cortisol, dann verschärft man die Situation und verbessert sie nicht. Die Gabe von Cortisol hilft nicht, dass die Nebennieren wieder zu ihrer normalen Rhythmik finden.

Ein wenig mehr zur Auswertung der Testergebnisse kannst du in unserem Blogartikel "Stadien der Nebennierenfehlfunktion“ erfahren. 

Weiterführende diagnostische Möglichkeiten bei Verdacht auf Nebenniereninsuffizienz / Morbus Addison:

Morbus Addison ist – z.B. im Vergleich zur Hashimoto-Thyreoiditis – verhältnismäßig eine sehr seltene Autoimmunerkrankung. Dennoch lässt sich beobachten, dass eine signifikant große Zahl an Menschen, die an Hashimoto erkrankt sind, im Laufe der Zeit eine weitere Autoimmunerkrankung entwickeln – und dann ist „relativ häufig“ auch Morbus Addison dabei.  Besteht tatsächlich ein Verdacht auf Morbus Addison, dann sollten neben einer Bestimmung der Nebennierenantikörper auch der ACTH-Belastungstest durchgeführt werden – dieser gilt als Goldstandard bei Bestätigung bzw. Ausschluss von Morbus Addison.

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