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Ratgeber

Abnehmen mit Schilddrüsenunterfunktionen

Autor/in:
Simone Koch Dr. Simone Koch (Ärztin) Geprüft

geprüft von Sandy Bittner (Autoimmun-Expertin)
letzte Aktualisierung 11.02.2021

Ich hatte am Wochenende eine Diskussion mit meinem Mann, der ein bisschen zugenommen hat, nicht viel aber schon so dass das jetzt ein kleines Bäuchlein zu sehen ist und das möchte er gerne wieder abnehmen. Das Problem war, dass er sehr viel Sport gemacht hat und stressbedingt eine zeitlang seinem Sport nicht mehr wie normal nachgehen konnte. Er meinte nun, wenn er jetzt wieder regelmäßig Sport treibt, dann müsste er das doch eigentlich dadurch wieder loswerden. 

Das ist nicht der Fall. Und im Prinzip ist es nämlich genau das Gleiche bei Schilddrüsenerkrankungen bzw. einer Hashimoto-Thyreoiditis und ich hatte ein bisschen Schwierigkeiten, ihm das zu vermitteln. Deshalb habe ich dies zum Anlass für diesen Ratgeber genommen.

Häufiges Thema in meiner Sprechstunde ist folgende Situation:

Viele Betroffene gehen davon aus, dass sie das Gewicht, welches sie durch die schlecht eingestellte Schilddrüse zugenommen haben, nach der richtigen Schilddrüsen-Einstellung automatisch wieder abnehmen. Schließlich nehmen sie ja jetzt regelmäßig ihre Medikamente, sie halten sich an alles, was man ihnen gesagt hat und dann erwarten sie, dass sie jetzt auch von alleine wieder abnehmen. Leider tritt dies in den meisten Fällen nicht ein, was relativ frustrierend sein kann.

Warum ist das so? Was ist das Problem?

Ich war mal ziemlich schlank und habe auch sehr viel Sport gemacht. Dann sind meine Schilddrüsewerte völlig in den Keller gegangen. Das hat dazu geführt, dass der Stoffwechsel sich insgesamt reduziert hat. Sagen wir jetzt einfach mal so um die 10 Prozent. Nehmen wir jetzt an, 10 Prozent entsprechen bei mir ungefähr einem großen Twix (Schokoriegel). Leider ist es so, dass wenn man über eine längere Zeit, täglich solch einen Schokoriegel isst, eine Gewichtszunahme erfolgt. Im Monat sind das etwa 1,5 kg und das war auch bei mir der Fall. Das heißt, nach einem Jahr ist man um die 20 Kilo schwerer. Und das ist das, was ganz vielen mit einer Schilddrüsenerkrankung passiert.

Das kann sich noch deutlich potenzieren und deutlich schlimmer werden. Dadurch, dass man super schlapp und müde ist, keine Energie mehr hat für gar nichts. Man bewegt sich also bedeutend weniger als sonst. Denn auch die spontanen Bewegungen, wie z.B. das Zappeln mit den Händen oder Wippen mit den Füßen, verbrauchen relativ viel Energie im Laufe des Tages. Diese spontanen Bewegungen fallen nun weg, wenn der Stoffwechsel reduziert ist. Das heißt, dadurch sinkt dann auch wiederum der Gesamtumsatz im Laufe des Tages und das kann dazu führen, dass sich das insgesamt noch mal deutlich potenziert und das, was man verbraucht, obwohl der Stoffwechsel so schlecht ist, viel niedriger ist. Das könne dann auch mal 15 Priozent werden oder sogar noch mehr gegenüber dem wie es vorher war.

Jetzt sagen wir mal, man bekommt alles wieder in den Griff. Man hat einen tollen Arzt gefunden, es erfolgte eine super gute Schilddrüsenmedikation, man füllt seine Defizite auf und der Stoffwechsel läuft wieder richtig gut. Jetzt würde man ja eigentlich erwarten, dass man dieses viele Gewicht, was man von zugenommen hat, auch von alleine wieder abnimmt, denn schließlich hat man es ja auch von alleine zugenommen.

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Das Problem ist aber, dass man ja vorher seinen normalen Umsatz verbraucht hat und sich damit in einem stabilen Zustand befunden hat und plötzlich hat man deutlich weniger verbraucht und dadurch hat man eben zugenommen. Jetzt erreichen wir durch die super gute Einstellung nur, dass wir nicht weiter zunehmen. Der Stoffwechsel funktioniert jetzt so, dass das Gewicht nicht weiter nach oben geht. Ein Teufelskreis den viele kennen. Ansonsten geht das Gewicht zum Teil immer weiter nach oben, bis man eventuell einen Steady State (Gleichgewichtszustand) erreicht, wo die Masse, die man zu versorgen hat, so groß ist, dass das, was man jetzt an Stoffwechsel hat, ausreicht.

Das ist ein Stadium, welches bei den Meisten irgendwann eintritt aber bei einigen auch nicht. Bei manchen geht das Gewicht immer weiter nach oben, wenn sie nichts ändern und zum Beispiel keine vernünftige Schilddrüseneinstellung erfolgt. Das heißt, das Einzige, was ich jetzt habe ist das ich wieder eine Hämostase habe, also das ich nicht weiter zunehme. Und wenn ich jetzt nichts anderes tue, dann werde ich nicht schlanker werden.

Viele mögen es nicht, wenn ich über Kalorien rede und mir wurde schon häufiger gesagt, ich soll das lieber lassen. Aber ich finde es ganz schwer, das wirklich zu verbildlichen, wenn man nicht über Zahlen redet. Also gehen wir mal von einem Gesamtumsatz von 2000 kcal aus, 10 Prozent weniger, ergibt 1800 kcal. Ich habe durch diesen Verlust von 10 Prozent 20 Kilo zugenommen und jetzt ist mein Gesamtumsatz wieder bei 2000 kcal. Und ich esse auch 2000 kcal am Tag. Dann werde ich logischerweise nicht von alleine abnehmen, weil es besteht kein Defizit. Das ist jetzt einfach nur versinnbildlicht, so simpel ist das nicht. Aber es ist einfacher zu verstehen, wie es sich auswirkt. Wenn ich jetzt wirklich etwas ändern möchte, dann muss ich mehr tun als nur die Stoffwechselfunktion mit Medikamenten zu ändern. Ich muss mich nun auch wieder mehr bewegen. Das lässt sich auch in den Alltag integrieren. Also kleine Schritte, kleine Bewegungen irgendwo. Optimalerweise natürlich auch Sport.

Was ein Problem ist – auch während dieser Phase, dass man meistens im Rahmen von Schüben oder auch zu Beginn der Erkrankung, wenn der Stoffwechsel so drastisch reduziert ist, stark an Muskelmasse verliert. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen die Entzündungsreaktion selbst und die wenigere Bewegung. Oftmals hat man auch Gelenk- und Sehnenschmerzen und man bewegt sich deswegen weniger, das führt dann ebenfalls zum verlust von Muskelmasse. Das heißt, man geht oft nach so einem Jahr, auch wenn man seine Stoffwechselfunktion im Rahmen der Schilddrüsenhormone wieder normal eingestellt hat, mit einem schlechteren Umsatz raus als man vorher hatte oder mit einem gleichen, weil man 20 Kilo mehr Fett aber 9 Kilo weniger Muskelmasse hat. Und deswegen verliert man nicht von alleine Gewicht.

Was muss ich nun machen, damit ich tatsächlich wieder abnehme?

Damit du dann tatsächlich weiter abnimmst musst du schauen, was du isst. Was ist du? Wie viel isst du? Dann solltest du darauf achten, dass du so ein ganz kleines bisschen weniger isst, als das, was du eigentlich brauchst. Es muss nicht viel sein, sondern das du langsam – genauso wie man eben in 12 Monaten 20 Kilo zugenommen hat – in 12 Monaten hoffentlich 20 Kilo wieder abnimmt. Man muss sich leider von der Vorstellung lösen, es würde von alleine passieren. So unglaublich frustrierend und blöd. Ich habe zwei oder drei Jahre damit verbracht die Wunderkur zu suchen und festgestellt, sie gibt es einfach nicht. Trotzdem ist abnehmen mit Hashimoto-Thyreoiditis keine Unmöglichkeit – es muss nur auf die individuellen Bedürfnisse angepasst sein. Deshalb haben wir ein Abnehmcoaching entwickelt, dass dich dabei unterstützt, die optimale Ernährung für dich zu finden und Bewegung wieder in deinen Alltag zu integrieren. Hier findest du mehr Infos zu dem Programm und wie du dein Wunschgewicht endlich (wieder) erreichen kannst.

Fragen rund ums Abnehmen mit Schilddrüsenunterfunktionen aus dem Live-Video

Was hilft gegen Heißhungerattacken?

Wasser trinken hilft manchmal, besser finde ich heißen Tee. Also grundsätzlich finde ich das Heißes deutlich besser hilft um eine Beruhigung zu erreichen. Ansonsten ist es ganz schwierig. Man sollte einfach gucken, woran liegen die Heißhungerattacken. Diese haben auch ganz viel mit den hormonellen Gleichgewichten zu tun und dazu wird es ein extra Video geben, welches wir dann hier verlinken werden.

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