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Die Symptome von Hashimoto Thyreoiditis

Im Unterschied zu den Symptomen der Unterfunktion der Schilddrüse können Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis auch weiterhin auftreten, wenn die Schilddrüse hervorragend eingestellt ist, da diese Ausdruck des autoimmunen Prozesses sind und damit der chronischen Entzündung, die im Körper vor sich geht. Als erstes widmen wir uns in diesem Zusammenhang den psychischen Symptomen.

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Psychische Symptome der Hashimoto Thyreoiditis

Angststörungen

Im Englischen gibt es einen Ausdruck für eine erhöhte Ängstlichkeit und eine gewisse Angst vor dem Leben, die als anxiety bezeichnet wird. Meiner Meinung nach gibt es hierfür keine gute deutsche Übersetzung. Die Probleme, die im Rahmen der Hashimoto-Thyreoiditis hier auftreten können reichen von einer erhöhten Ängstlichkeit hinsichtlich dem Treffen anderer Menschen, bestimmten Ereignissen, Selbstbewusstsein im Berufsleben oder ähnlichem bis hin zu schweren Angststörungen, wo die Wohnung nicht mehr verlassen werden kann, die aber eher in den Bereich der Panikstörungen einzuordnen sind. 

Angststörungen sind meistens relativ harmlos, auch wenn sie für die Personen als extrem einschränkend empfunden werden können. Eines der häufigsten Symptome ist die Angst davor, dass etwas Schreckliches passieren könnte. Das Problem ist, dass wenn einem nicht bewusst ist, dass dies ein typisches Zeichen einer Fehlfunktion des Gehirns im Rahmen eines entzündlichen Prozesses ist, denkt man, es wäre Intuition und wartet die ganze Zeit darauf, dass das gefürchtete schlechte Ereignis tatsächlich eintritt. 

Es scheint aber so zu sein, dass dies ein Symptom einer gestörten Hirnphysiologie im Rahmen eines entzündlichen Prozesses ist. Wird die autoimmune Reaktion und die Entzündung gestoppt hören die Symptome nahezu augenblicklich auf. Viele bemerken einen Schub als erstes an diesem Symptom des Gefühls eines nahenden Untergangs oder eines nahenden schlimmen Ereignisses. 

Ebenfalls möglich sind ängstliche Symptome hinsichtlich Sozialkontakten, Angst vor schlimmen Ereignissen im Berufsleben oder Angst vor Dingen wie Einkaufen, Autofahren oder ähnlichem. Mit der Zeit entwickelt sich zunehmend eine Angst vor der Angst, die das Ganze nochmal deutlich schlimmer macht.

Panikattacken

Panikattacken treten ebenfalls häufig als Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis im Rahmen einer chronischen Entzündung bei autoimmunen Reaktionen des Körpers auf. Sie können aber auch Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion im Rahmen eines erniedrigten Metabolismus sein. 

Bei einer Panikattacke erlebt derjenige meistens die Attacke als lebensbedrohlich im Zusammenhang mit starken Herzsymptomen, gefühlten Herzrhythmusstörungen oder einem deutlich zu spürenden beschleunigten Herzschlag, Atembeklemmungen und ähnlichem. Bei einer ersten Panikattacke wird diese oft mit einem akuten kardiovaskulären Ereignis verwechselt und bringt die Person in sehr vielen Fällen dazu, die Notaufnahme aufzusuchen. 

Wichtig ist bei Panikattacken als erstes zu lernen, dass es sich hierbei um ein körperlich nicht gefährliches Ereignis handelt, sondern um eine durch einen viel zu hohen Ausschuss von Stresshormonen ausgelöste, körperliche Reaktion. Panikattacken können durch eine Verhinderung der Entzündung im Körper und eine gute Einstellung der Schilddrüse vollständig geheilt werden – zumindest, wenn dies die Ursache ist. 

Zudem gibt es sehr gute verhaltenstherapeutische Ansätze, um Panikattacken zu behandeln, wenn diese auftreten und sehr schnell eine Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen. Sehr zu empfehlen ist hier ein Buch von Klaus Bernhardt, welches im Eigenverlag herausgegeben wurde.

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Depressionen

Depression ist eine Erkrankung, die die Lebensqualität massiv einschränkt und als lebensbedrohlich zu betrachten ist, da es kaum eine andere Erkrankung gibt, die langfristig so häufig zum Tod führt, wenn auch selbst herbeigeführt.

Depression ist eine Erkrankung, die von Außenstehenden kaum zu verstehen ist. Inzwischen wissen wir, dass ein Großteil der Depressionen durch chronisch-entzündliche Prozesse im Körper ausgelöst werden sowie durch Entzündungsprozesse im Gehirn. Man hat festgestellt, dass zum Teil sogar Antibiotika eine Depression verbessern können, was darauf hinweist, dass diese zum Teil durch Erreger ausgelöst werden. 

Ebenfalls konnte man feststellen, dass bestimmte Stoffe, die aus dem Tryptophanstoffwechsel eigentlich in Serotonin umgewandelt werden können, vom Körper in Kynurenin umgewandelt werden, sofern eine chronische Entzündung vorliegt. Dieser Stoff führt wiederum zu Depressionen und kann sogar zu psychotischen Ereignissen führen. Gleichzeitig führt der Serotoninmangel ebenfalls zu Depressionen. 

Es kann also sehr nützlich sein, zu untersuchen, was im Tryptophanstoffwechsel tatsächlich vor sich geht. Diese Untersuchung kann von einem funktionellen Mediziner durchgeführt werden und kostet in etwa um die 80,00 €. Wenn man sehen kann, dass die Depression wahrscheinlich auf der Basis einer chronischen Entzündung entstanden ist, kann diese auch behandelt werden und in vielen Fällen geheilt werden. 

Ursache der chronischen Entzündung kann die autoimmune Reaktion selber sein, aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Nahrungsmittelallergien, Exposition gegen Giftstoffe aus der Umwelt, Exposition gegenüber körpereigenen Substanzen, die durch Leberfehlfunktionen nicht ausreichend abgebaut werden, Übergewicht, hormonelle Dysbalancen und vieles andere mehr. 

Für Personen, die seit vielen, vielen Jahren unter einer Depression leiden, kann es extrem erleichternd sein, zu sehen, dass es eine tatsächliche Ursache der Depression gibt – und wenn diese gefunden wird, tatsächlich eine Veränderung möglich ist.

Brain Fog - Konzentrationsstörungen

Eines der schlimmsten Symptome für Menschen mit Autoimmunerkrankungen, im Speziellen für Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen ist der Brain Fog. Es gibt kein richtiges deutsches Wort, was hier verwendet werden kann, viele bezeichnen es jedenfalls als Nebel im Kopf oder einfach als Konzentrationsstörungen.

Konzentrationsstörungen sind aber nur Teil des Problems, ein wesentlicher Teil ist das Gefühl, gar nicht richtig wach zu werden, sich quasi wie durch Honig durch den Tag zu bewegen, alles erscheint zäh und liegt wie einer Art Wolke über den Gedanken und über der Arbeitsleistung des Gehirns. Ein bisschen lässt es sich vergleichen wie mit einem schweren Kater nach zu hohem Alkoholgenuss. 

Ebenso kann es sein, dass durch Änderungen, zum Beispiel, wenn ein verminderter T3-Spiegel zugrunde liegt und dieser nun kurzzeitig ansteigt, der Brain Fog wie eine Wolke wegzieht, wenn plötzlich eine Windböe aufkommt. Brain Fog wird von den Betroffenen als extrem unangenehm empfunden. 

Häufig tritt das Symptom im Wesentlichen am Morgen auf und bessert sich im Laufe des Tages. Manche leiden aber auch permanent darunter. Ein akuter T3-Mangel kann ein Grund für Brain Fog sein, ein autoimmuner Schub kann ein Grund hierfür sein, es kann aber auch als Dauersymptom im Rahmen einer Hypothyreose oder einer chronischen Entzündung auftreten.

Gedächtnisstörungen

Durch die erhöhten Autoimmunreaktionen, welche zu chronischen Entzündungen führen, steht dem Gehirn zum Teil nicht ausreichend Energie zur Verfügung. Dies hat etwas mit den bei chronischen Entzündungen gestörten Zuckerstoffwechsel zu tun, der dann dazu führt, dass dem Gehirn nicht ausreichend Glukose, vor allen Dingen in Akutsituationen zur Verfügung gestellt werden kann. 

Darüber hinaus kann es bei Schilddrüsenerkrankungen so sein, dass nicht ausreichend T3 zur Verfügung steht, welches ebenfalls für die Überführung von Informationen vom Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis von hoher Wichtigkeit ist. Zum Teil können Gedächtnisstörungen bei Autoimmunerkrankungen vor allen Dingen aber auch bei Schilddrüsenerkrankungen so stark ausgeprägt sein, dass derjenige sich überhaupt nicht mehr dran erinnern kann, dass ein Ereignis stattgefunden hat. 

Dies kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und sowohl peinlich als auch gefährlich werden. Das Gute ist, dass derartige Störungen sich unter einer entsprechenden Therapie und einer Verbesserung der autoimmunen Lage komplett zurückbilden können.

Verminderte Stresstoleranz

Im Rahmen von Autoimmunerkrankungen kommt es durch den chronisch-entzündlichen Prozess vielfach zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen und zu Störungen im Cortisolstoffwechsel. Dies kann dazu führen, dass entweder permanent oder nur zu bestimmten Zeiten zu viel Cortisol im System unterwegs ist. 

Zudem reagiert der Körper auf kleine zusätzliche Stressorenreize mit einer stark überschießenden Produktion von Stresshormonen. Das heißt, ein zusätzlicher Reiz, wie zum Beispiel Lärm als auditiver Reiz, kann dazu führen, dass Adrenalin und Noradrenalin in einer Menge ausgeschüttet werden, wie dies normalerweise nicht der Fall wäre. 

Das führt dazu, dass derjenige mit Aggressionen und starken Stresssymptomen reagiert, obwohl das äußere Ereignis in keinem Verhältnis zu dieser Reaktion steht. Betroffene kennen das, wenn mehrere Reize auf einmal auf sie einprasseln, die normalerweise kein Problem wären. Dies kann sein, dass es sowieso schon ein ein bisschen gestresster Tag ist, zu wenig Schlaf da war, dann noch Musik im Hintergrund läuft und dann ein Mitarbeiter einen von der Seite anspricht, in eigentlich völlig guter Absicht und auch nicht in unfreundlicher Art und Weise und dennoch darauf eine extrem gestresste, genervte oder auch aggressive Reaktion erfolgt. 

Für die Betroffenen selber ist dies oft so, als ob sie sich selber überhaupt nicht unter Kontrolle haben. Sie beobachten sich quasi von außen und sehen ihre Reaktionen. Ihnen ist klar, dass diese völlig inadäquat ist und dennoch können sie nicht anders, als sich so zu verhalten. Eine besondere Herausforderung ist dieses Symptom in Beziehungen, da die Person vom Partner als jemand völlig anderes wahrgenommen werden kann. 

Auch sehr schwierig ist dies im Umgang mit kleinen Kindern oder auch mit Säuglingen. Das Symptom kann extrem belastend sein, da zum Teil Gedanken auftreten, die bis hin zu körperlicher Gewalt reichen und für den Betroffenen, der diese Empfindungen hat, als verstörend und extrem belastend empfunden werden.

Wortfindungsstörungen

Auch hier gilt, dass im Wesentlichen die unzureichende Energieversorgung des Gehirns das Problem ist. Hierdurch steht dem Gehirn nicht ausreichend Energie zur Verfügung, um eine entsprechend schnelle Weiterleitung von Informationen zu gewährleisten.

Darüber hinaus treten bei Autoimmunerkrankungen häufig verschiedene Störungen im Neurotransmitterhaushalt – dem Serotonin, Adrenalin und Noradrenalin – auf, welche ebenfalls dazu führen können, dass die Ansteuerung bestimmter Hirnzentren erschwert wird. Eines der häufigsten hier auftretenden Symptome sind Wortfindungsstörungen.

Depressionen und Antriebsschwäche

Wie schon unter Antriebslosigkeit erklärt, führt die Verminderung des Stoffwechsels dazu, dass der Körper versucht an allen Ecken und Enden Energie einzusparen, woraus eine starke Antriebslosigkeit und Antriebsschwäche resultiert. Hierdurch kommt es auch zu einer Minderversorgung des Gehirns mit Energie, was dazu führen kann, dass Depressionen auftreten und eine verminderte und deutlich eingeschränkte Stimmungslage. 

Zusätzlich führen hormonelle Dysregulationen, wie sie in der Hypothyreose häufig zu finden sind, zu Depressionen, da die insgesamt verminderte Stoffwechsellage auch dazu führt, dass immer weniger Steroidhormone aus der Ausgangssubstanz Cortisol produziert werden. Die nun verminderten Spiegel an Östrogenen, Testosteron und Progesteron sowie DHEA und Pregnenolon können ebenfalls zu Stimmungseinschränkungen und Depressionen führen.

Fatigue

Fatigue ist die Art von Erschöpfung, die nicht besser wird, wenn man sich ausruht oder schläft. Fatigue ist eines der schlimmsten Symptome, vor allem dadurch, dass es von Außenstehenden nicht zu verstehen ist. Reiß dich zusammen, get your stuff together – das ist das, was die Leute zu hören bekommen. 

Wer aber ernsthaft erschöpft ist im Rahmen einer schweren Fatigue, ist nicht in der Lage, sich zusammenzureißen. Einfache Tätigkeiten, wie die Zubereitung einer Mahlzeit werden zu einer großen Herausforderung. Fatigue kann als Symptom der Unterfunktion auftreten, wesentlich häufiger ist hier aber ein erhöhtes Schlafbedürfnis und starke Müdigkeit. 

Bei einer Fatigue ist es häufig so, dass der Betroffene eine innere Unruhe verspürt und vielleicht sogar unter Schlafstörungen leidet und weniger schläft als dies normalerweise der Fall wäre, sich aber trotzdem zutiefst erschöpft fühlt. Fatigue ist eines der häufigsten Symptome einer chronischen Überaktivierung des T-Zellsystems im Rahmen einer Autoimmunerkrankung, da unser Immunsystem eines der größten Energiefresser unseres Körpers ist. 

Verbraucht das Immunsystem permanent Energie, so steht diese Energie nicht mehr für andere Prozesse zur Verfügung. Steht vor allen Dingen keine Energie mehr fürs Gehirn zur Verfügung, so kommt es hier zu einem Ausschalten sämtlicher Systeme. Dieses zentrale Herunterfahren kann urplötzlich auftreten und kann zu einer so starken plötzlichen Erschöpfung führen, dass der Betroffene keine andere Möglichkeit hat, als sich hinzulegen und sich zu erholen bzw. eine Art von Bettlägerigkeit auftritt. 

Manchmal halten diese Symptome wenige Stunden an, in schlimmen Fällen mehrere Tage, in sehr schlimmen Fällen ist es die Regel und Momente, in denen mehr Energie zur Verfügung steht werden seltener und seltener.

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Übersicht Schmerzen des Bewegungsapparats

Häufige Symptome bei Autoimmunerkrankungen sind Schmerzen oder Verspannungen im Bereich des Bewegungsapparates. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen. Hormonelle Störungen können zu starken Verspannungen im Bereich der Muskeln und zu Schmerzen an bestimmten Triggerpunkten führen. 

Hier sind vor allen Dingen Veränderungen in den Hormonen der Nebenniere zu nennen, welche dann vor allen Dingen im Bereich es Nackens und der oberen Schulter zu erheblichen Verspannungen führen können. Darüber hinaus greifen bestimmte Autoantikörper auch direkt Muskel- und Sehnengewebe an und können in diesem Bereich zu starken Schmerzen führen. 

Eine weitere Problematik ist, dass im Rahmen der Hypothyreose vermehrt Muskel- und Gelenkschmerzen auftreten. Wahrscheinlich durch eine energetische Unterversorgung des Muskels, welcher als stark energieverbrauchendes Organ besonders auf eine ausreichende Versorgung angewiesen ist. Des Weiteren treten vermehr Nervenschmerzen auf, die eventuell durch Störungen im Neurotransmitterhaushalt bedingt sind.

Schwindel

Schwindel ist ebenfalls ein häufiges Symptom bei Autoimmunerkrankungen und bei Schilddrüsenerkrankungen im Speziellen. Schwindel betrifft verschiedenste Ursachen. Wichtig ist zu unterscheiden, ob es sich um einen Drehschwindel, einen Schwankschwindel oder nur ein seltsames Gefühl von Schwindel handelt, um zu verifizieren, ob der Schwindel direkt vom Gleichgewichtsorgan kommt oder mit diesem gar nichts zu tun hat und hirnbedingt ist.

Ursachen für Schwindel können unter anderem Otolithen sein. Das sind kleine Steinchen, die im Gleichgewichtsorgan gebildet werden, dadurch dass es zu Elektrolytverschiebungen und Schwankungen kommt und sich Calciumsteinchen bilden. Auch dies ist bei Autoimmunkrankheiten sehr häufig der Fall, da es häufiger zu Störungen im Elektrolytstoffwechsel kommt. 

Wenn dies die Ursache ist, dann handelt es sich um einen sogenannten benignen Lagerungsschwindel und der Patient kann Übungen erlernen, um die Otolithen von den Rezeptoren des Gleichgewichtsorgans zu entfernen und die Schwindelattacken zu unterbinden. Ein weiteres häufiges Symptom ist starker Schwindel durch eine Entzündung des Nervus vestibularis – des Hirnnervs, der die Information vom Gleichgewichtsorgan an das Gehirn weiterleitet. 

Entzündungen des Nervus vestibularis treten bei Autoimmunerkrankungen gehäuft auf. Eine Ursache hierfür ist bisher unbekannt. Möglicherweise sind chronische Virusinfektionen mit ein Teil, aber auch Borrelien stehen im Verdacht häufiger Entzündungen des Nervus vestibularis verursachen zu können. Bei einer solchen Entzündung sollte also die Diagnostik auf diese Dinge ausgeweitet werden. 

Meist tritt eine Entzündung des Nervus vestibularis auf und heilt nicht wieder vollständig ab und der Nerv der Gegenseite übernimmt über die Zeit die Funktion. Das Gehirn gewöhnt sich daran, den einen Nerven nicht weiter mit in die Berechnungen einzubeziehen und der Schwindel verschwindet nach einer Weile. Dennoch ist es ein ernstzunehmendes und sehr schwerwiegendes Symptom, welches entsprechend untersucht werden sollte.

Müdigkeit

Wichtig ist bei den Symptomen, die bei der Hashimoto-Thyreoiditis auftreten, zu unterscheiden zwischen den Symptomen der Schilddrüsenunterfunktion, welche auch auftreten können, wenn nur die Schilddrüse nicht gut funktioniert, aber keine Hashimoto-Thyreoiditis vorliegt und den Symptomen der Autoimmunerkrankung. Wir beginnen zunächst mit den Symptomen der Unterfunktion.

Müdigkeit ist das Gefühl sich ständig hinlegen zu können und das Bedürfnis nach Schlaf zu haben. Müdigkeit ist damit klar zu unterscheiden von dem Symptom der Erschöpfung, welches ebenfalls ein häufiges Symptom der Unterfunktion ist. Müdigkeit ist tatsächlich das Gefühl schlafen zu können und wenn man zur Ruhe kommt und sich hinlegt auch wirklich zu schlafen.

Hohes Schlafbedürfnis

Bei einer Hypothyreose wird das Schlafbedürfnis zunehmend höher. Auch nach 10 Stunden Schlaf tritt zum Teil kein Erholungseffekt ein. Wird das hohe Schlafbedürfnis nicht befriedigt, so ist es nicht mehr möglich die Verrichtung des Alltags vernünftig wahrzunehmen und zu erledigen. 

Zum Teil kommt es zu Veränderungen an der Nebenniere dazu, dass der Schlaf nicht mehr wirklich tief ist und dass insgesamt kein Erholungseffekt zu erzielen ist, egal wie lange die Schlaflänge währt. Dies ist dann besonders dramatisch. Wenn die Schilddrüsenfunktion geringer wird, muss ein anderes Organ im Körper die Stoffwechselregulation übernehmen und dies ist in vielen Fällen die Nebenniere. 

Die Nebenniere ist hierfür nicht geeignet und reagiert daher mit Überstimulationen oder mit Störungen in der Tagesrhythmik – auch zirkadiane Rhythmik genannt. Diese Veränderungen des zirkadianen Rhythmus können zu erhöhten Ausschüttungen von Stresshormonen in der Nacht führen, welche dann wiederum, da der Körper sich ja in Gefahr wähnt, zu einem sehr flachen Schlaf führt und zu einer leichten Erweckbarkeit. 

Das Wegfallen des Tiefschlafes führt dazu, dass kein Erholungseffekt eintreten kann und keine wirkliche Regeneration des Körpers erfolgt. Relativ einfach kann man inzwischen dieses Wegfallen des Tiefschlafes mit den verfügbaren Apps auf einem Smartphone oder noch besser mit einem sogenannten Variable, also einem Gerät, das am Handgelenk oder am Finger getragen wird, messen.

Morgendliche Kopfschmerzen

Ein weiteres häufiges Symptom der Unterfunktion sind Kopfschmerzen, die im Laufe des Tages abklingen. Dies liegt daran, dass am Morgen normalerweise bzw. in der späten Nacht, die höchsten Spiegel an Schilddrüsenhormonen vorliegen sollten, die dann eine Ankurbelung des Hirnstoffwechsels erreichen. Ein verminderter Stoffwechsel in diesem Bereich führt zu Veränderungen in der Hirnchemie und damit zu Kopfschmerzen. 

Im Laufe des Tages bessert sich dieser Zustand und die Kopfschmerzen verschwinden. Wenn also immer wiederkehrende Kopfschmerzen auftreten, die vor allen Dingen am Morgen da sind, aber im Laufe des Tages nicht mehr vorhanden sind, kann dies ein starkes Symptom für eine Schilddrüsenunterfunktion sein.

Ödeme

Ödeme sind Wassereinlagerungen im Körper im extrazellulären Raum, das heißt außerhalb der Gefäße, in denen die Flüssigkeit normalerweise transportiert wird. Bei Wassereinlagerungen ist zu unterscheiden, ob diese durch eine Stoffwechselreduzierung und dem damit einhergehenden verminderten Tonus der glatten Muskulatur bedingt sind oder ob sie ein Anzeichen einer chronischen Entzündung darstellen. 

Letztere können bei der Hashimoto-Thyreoiditis auch unabhängig von der Schilddrüsenunterfunktion auftreten, da die chronische Entzündung auch nach einer guten Einstellung der Schilddrüsenmedikation erhalten bleiben kann. Wassereinlagerungen/Ödeme sind jedoch auch ein wesentliches Symptom der Schilddrüsenunterfunktion selbst. 

Wie vorher schon erwähnt führt die Schilddrüsenunterfunktion dazu, dass der Tonus in der glatten Muskulatur der Gefäße und der Lymphgefäße vermindert wird. Dadurch kann mehr Wasser von intrazellulär nach extrazellulär und von intravasal nach extravasal gelangen und ebenfalls tritt viel Wasser in den extrazellulären Raum aus, was dann zu diesem typischen Gefühl von Wasser unter der Haut führt. Letzteres – das extrazelluläre Wasser – ist bedingt durch Veränderungen im Elektrolytstoffwechsel, die zu einem Austritt von Wasser ins Gewebe führen. 

Diese Ödeme können bei schweren Schilddrüsenunterfunktionen erheblich sein und gelten als eines der Leitsymptome für die lebensbedrohliche Schilddrüsenunterfunktion. Hier vor allen Dingen Ödeme im Bereich des Gesichts und der Augenlider und oben auf dem Schienbein. Dies wird auch als sogenanntes tibiales Myxödem bezeichnet – ein typisches Symptom der Schilddrüsenunterfunktion.

Haarverlust

Weitere Symptome sind dadurch bedingt, dass der Körper um Energie einzusparen Dinge, die nicht wichtig sind zurückstellt. Hierzu gehört vor allem auch das Haarwachstum und die vernünftige Lubrikation der Haut. Im Wesentlichen kommt es zunächst zu einem Verlust der sogenannten lateralen, das heißt äußeren, Augenbraue – die ist ein typisches Symptom der Schilddrüsenunterfunktion. 

Wenn du also in den Spiegel guckst und sieht, dass am äußeren Ende deiner Augenbraue ganz stark gelichtet ist bzw. vielleicht gar nicht mehr vorhanden ist, sollten unbedingt die Schilddrüsenwerte überprüft werden und von einem Spezialisten angeschaut werden, es kann nämlich ziemlich gut sein, dass hier eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt. 

Ein Verlust der medialen, also mittleren Augenbraue ist übrigens ein Zeichen für die Atopie. Die Atopie sind Krankheiten wie Neurodermitis, Asthma oder Heuschnupfen. Da viele Menschen, die unter einer Autoimmunerkrankung wie der Hashimoto-Thyreoiditis leiden, auch Schwierigkeiten haben mit IgE getriggerten Allergien, wozu auch der atopische Formenkreis gehört, kann es sein, dass es zu einem Verlust der äußeren und der inneren Augenbraue kommt, sodass kaum noch Augenbrauen zu sehen sind. 

Da dies eine starke Einschränkung für die Optik des Gesichtes macht empfehle ich meinen Patienten häufig ein sogenanntes Microblading mit Biofarben durchführen zu lassen, weil eine Wiederherstellung der vollständigen Augenbraue bereits kosmetisch einen riesigen Unterschied macht, damit eine erhebliche Verbesserung des Wohlbefindens erreicht werden kann und hierdurch eine Verbesserung des Stresslevels insgesamt und damit eine Verbesserung der Erkrankung. 

Haarverlust des Kopfes und Haarverlust der sekundären Körperbehaarung ist ebenfalls ein Symptom des reduzierten Stoffwechsels. Die Haare sind etwas, das der Körper sich quasi als Luxusmodul gönnt, um für mögliche Geschlechtspartner attraktiver zu werden. Diese sind daher so ziemlich das erste, was der Körper abstößt, wenn er keine Energie mehr zur Verfügung hat. 

Das gleiche gilt für eine gute durchblutete und straffe Haut. Auch hierfür steht keine Energie mehr zur Verfügung. Haut und Kopfhaut werden extrem trocken, können schuppen und jucken und sehr unangenehm sein.

Gewichtszunahme

Während durch die autoimmune Reaktion es auch zu starken entzündlichen Prozessen kommen kann, welche zu einer Ankurbelung des Appetits und zu Störungen in den Appetit regulierenden Hormonen kommt, kommt es bei der Hypothyreose ohne eine Erhöhung des Appetits und ohne eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten zu einer Gewichtszunahme durch die Reduzierung des Grundumsatzes. 

Bei einer Hypothyreose wird der Grundumsatz in etwa um 5 % reduziert. Bei einer schweren Hypothyreose, die dann aber mit diversen schweren zusätzlichen Symptomen einhergeht, kann es sogar zu einer Stoffwechselreduzierung von bis zu 10 % kommen. 

Dies ist über den Tag gerechnet nur eine sehr kleine Summe, aber zusammen mit der auftretenden Antriebslosigkeit und des dadurch verminderten Leistungsumsatzes kann hier schon eine recht erkleckliche Summe zusammenkommen, die über den Zeitraum zu einer deutlichen Gewichtszunahme führen kann.

Verstopfung

Die Verminderung des Stoffwechsels führt zur Verminderung des Tonuses in der glatten Muskulatur und damit auch zu einer verringerten Peristaltik – das sind die unwillkürlichen Bewegungen des Darms – im Darm. Hierdurch wird Stuhl wesentlich langsamer durch den Darm transportiert und es kann zu erheblicher Verstopfung führen. 

Zum Teil ist diese so schlimm, dass Patienten über einen Zeitraum von bis zu 2 Wochen nicht die Toilette aufsuchen können, was als extrem unangenehm empfunden wird und zudem zu einer Belastung des Körpers mit Toxinen aus dem Darm führt. Es kommt zu Gärungsprozessen im Darm, die Dysbiosen unterstützen und damit eine Öffnung der Darmzellen zueinander weiter unterstützt, wie sie bei Autoimmunerkrankungen leider sehr häufig sowieso vorliegen. 

All diese Prozesse können den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen und dazu führen, dass Symptome, die vorher da waren, schlimmer werden oder weitere Symptome auftreten. Daher ist eine Unterbrechung dieses Zykluses sehr sehr wichtig. 

Wichtig ist, dass häufig Verstopfung auch als Symptom bei Autoimmunerkrankungen auftritt, wenn eine Entzündung des Darms vorliegt, die mit einer verminderten Stoffwechsellage nichts zu tun hat. Dieses Symptom bzw. Verstopfung als Symptom des entzündeten Darms wird unter Entzündungen des Darms noch einmal genauer erklärt.

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Autorin
Dr. Simone Koch

Simone Koch ist Expertin für Autoimmunerkrankungen. Sie beschäftigt sich mit Hashimoto, Darmerkrankungen und vielen unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen. Zusätzlich entwickelt sie neue Behandlungsansätze für Menschen mit Autoimmunerkrankungen.

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